Forschung - 30.01.2025 - 09:00 

Markteintritt des Discounters «Action»: Herausforderungen für Schweizer Detailhändler

Was sollten Schweizer Händler beim bevorstehenden Markteintritt des niederländischen Non-Food-Discounters «Action» in den Schweizer Detailhandel beachten? Dies untersucht der heute veröffentlichte Trend Report des Instituts für Handelsmanagement (IRM-HSG) an der Universität St.Gallen.

Der Trend Report des Instituts für Handelsmanagement (IRM-HSG) analysiert das Geschäftsmodell von Action und erklärt, wie die tiefen Preise zustande kommen.  

Markteintritt mit disruptivem Potenzial

Attraktive Niedrigstpreise, ein Standardsortiment und dazu ein dynamisches Sortiment mit rund 150 neuen Artikeln pro Woche sind Teil der Unternehmensstrategie von Action. Auch dank seines effizienten Lieferantennetzwerkes erzielt der Discounter europaweit hohe Wachstumsraten. 

Der Warenkorb des Discounters Action ist im Preiseinstiegsbereich über sieben Warengruppen hinweg durchschnittlich 23 % günstiger als der des chinesischen Online-Händlers Temu. In den vier Warengruppen Haushalt, Körperpflege, Büro- & Schulbedarf sowie Garten & Handwerk bietet Action deutliche Preisvorteile. 90 % der Produkte kosten weniger als fünf Euro. Diese Preisvorteile erzielt Action durch effiziente Prozesse und kostengünstige Standorte – ein Ansatz, der Schweizer Detailhändler vor neue Herausforderungen stellt.

«Der Markteintritt von Action im Verlauf des Jahres 2025 könnte den Preiskampf im Schweizer Detailhandel verschärfen – insbesondere im Non-Food-Bereich.»
Prof. Dr. Thomas Rudolph, Direktor des Instituts für Handelsmanagement (IRM-HSG)
«Für viele Händler wird es eine Gratwanderung, ihre Preise wettbewerbsfähig zu gestalten, ohne die ohnehin bereits unter Druck stehenden Margen weiter zu gefährden.»
Prof. Dr. Thomas Rudolph, Direktor des Instituts für Handelsmanagement (IRM-HSG)

Handlungsempfehlungen

Die Studienautoren geben folgende Handlungsempfehlungen für Schweizer Händler:

  • Frühzeitige Vorbereitung: Den Markteintritt von Action ernst nehmen und den neuen Wettbewerber genau analysieren – die Beispiele Aldi und Lidl vor 15 Jahren zeigen das Potenzial solcher Discounter.
  • Kosteneffizienz steigern: Weitere Einsparungen realisieren, um den erwarteten Margenrückgang abzufedern.
  • Differenzierung statt Preiskampf: Auf Stärken wie Qualität, Regionalität und exzellenten Service setzen sowie einzigartige Kundenerlebnisse schaffen, z.B. durch Events und innovative Beratungsansätze.
  • Kundenbindung stärken: Personalisierte Ansprache intensivieren und Treueprogramme gezielt einsetzen, um langfristige Kundenloyalität zu steigern.


Der Trend Report Action steht zum Download zur Verfügung unter: redx-irm.ch/action


Bild: Adobe Stock / PixelBiss

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